Niederlage durch Gegentreffer in der 97. Minute

Am Samstagnachmittag muss der FC Zuzwil nach turbulenter Schlussphase die erste Saisonniederlage hinnehmen.

Bei wolkenfreiem Sonnenschein in Flawil waren in der Startphase die Zuzwiler für die erste Offensivaktion verantwortlich. Aron Rivela setzte sich über links durch, seine Hereingabe landete im Aussennetz. In der 7. Minute brachte der linke Flawiler Aussenläufer Hollenstein denn Ball aus rund 35 Metern Richtung Tor. Dieser wurde immer länger und landete schliesslich hinter Michi Gähwiler im Tor. Die Zuzwiler, wohl ein wenig geschockt und die Flawiler nicht mehr so gewollt, trugen beidseits dazu bei, dass das Spiel ein wenig abflachte. Geprägt von weiten Bällen kam es zu wenig Toraktionen. Nach einem weiten Ball von Flawil konnte Tim Benz den Stürmer mit einem Foul stoppen und kassierte dafür die gelbe Karte. Auf der anderen Seite steckte M. Kuhn nach einem Konter den Ball auf Krucker durch. Dieser wurde allein auf das Tor laufend vor der Sechzehnmeterlinie gefoult. Nach beiden Aktionen wurde heftig die Ampelkarte gefordert. Warum der Schiedsrichter bei der zweiten Aktion nicht einmal Gelb gab, bleibt sein Geheimnis. Bei beiden Freistössen aus aussichtsreichen Positionen schaute nichts Zähbares heraus.

Zuzwil nutzte die Pause, um sich neu zu formieren und versuchte das Spiel in die Hand zu nehmen. Flawil agierte weiter mit weiten Bällen und versuchte den Vorsprung zu halten. Durch das hohe Pressing konnte Oswald in der 71. Minute von einem ungenauen Rückpass profitieren, überlief den Torhüter und schob zum 1:1 ein. Der Treffer tat dem Spiel gut und es folgten Offensivaktionen auf beiden Seiten, die aber nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. Nach 75. Minuten entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, nachdem Michi Gähwiler im Duell an der rechten Strafraumgrenze zu spät kam. Den Penalty holte Gähwiler hervorragend aus der rechten Ecke, machte dadurch seinen Fehler wieder gut und hielt das 1:1 fest. Den Gästen spielten danach die leichten konditionellen Vorteile in die Karten. Steiner entwischte der Flawiler Hintermannschaft, schob seinen Abschloss jedoch rechts am Kasten vorbei. Auch Fässler’s Abschluss, der es erst durchs Beingemeinge im Strafraum schaffte, verfehlte das Ziel. Flawil seinerseits kam durch Obrist zu zwei vorzüglichen Chancen. Gähwiler reagierte bei der einen mit glänzender Fussabwehr. Beim zweiten Abschluss zielte der Stürmer etwas zu hoch. Nach 90 Minuten schien das Unentschieden Tatsache. Der Schiedsrichter zeigte 6 Minuten Nachspielzeit an. Tatsächlich wurde es noch einmal richtig turbulent. In der 91. Minute stürmt M. Kuhn nach tollem Steilpass von Moser allein auf Torhüter Pilica zu, setzt das Leder aber knapp neben den rechten Pfosten. «Wenn man das Tor vorne nicht macht…» dieses Sprichwort bewahrheitete sich in der 97. (!) Minute. Flawil spielt den Ball hoch in den Sechzehner. Nach einem Abpraller kommt Obrist zum Abschluss und der Ball kullert zum 2:1 ins Zuzwiler Tor. Was so grausam für die Einen sein kann, schürt ausgelassene Freude beim Gegenüber – so ist Fussball.

Die Enttäuschung war beim FC Zuzwil nach diesem Spiel gross. Bereits am Mittwoch hat man aber die Möglichkeit wieder auf die Siegerstrasse zurückzufinden. Im Cup 1/8-Final empfängt man den FC Neukirch -Egnach und kann mit einem Sieg im Cup überwintern!