Elfmeterdesaster führt zum Cup-Out
Dass sich auf dem Zuzwiler Gemeindesportplatz an diesem Abend zwei Teams auf Augenhöhe begegneten, widerspiegelte sich nicht nur in der Tatsache, dass die Partie im Penaltyschiessen entschieden wurde. Beide Teams sind mit einer Ausbeute von 9 Punkten aus 6 Spielen mittelmässig in die Meisterschaft gestartet.
Die Partie war nur gerade fünf Minuten alt, als es bereits das erste Mal im Netz einschlug. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schalteten die Zuzwiler blitzschnell. Remo Krucker schickte Mäggi auf die Reise, der alleine vor Torhüter Jabornik eiskalt blieb und zur Führung einschob. Pädi Gähwiler verzog wenig später mit seinem Abschluss und verpasste den Ausbau der Führung. Auf der Gegenseite kamen auch die Thurgauer zu ihren Chancen durch ihre wirbligen Offensivleute. Die neu formierte Dreierkette des FCZ hielt aber vorerst dicht. Moser’s Jubel über das 2:0 liess der Schiedsrichter in der 20. Minute im Keim ersticken – Abseits lautete sein Verdikt. Moser war es auch, der in der 35. Minute einen Abschluss der Neukircher im letzten Moment mittels Grätsche blocken konnte. Der Abpraller landete allerdings wieder beim Gegner, der ungestüm vom Ball getrennt wurde. Der Referee zeigte sofort auf den Punkt, Diskussionen erübrigten sich. Captain Martino übernahm die Verantwortung und verlud Torhüter Fässler – Ausgleich. Das Heimteam schien etwas geschockt. Nur so kann man erklären, dass sich kein Akteur beim kurz gespielten Eckball drei Minuten später für den angespielten Aerne verantwortlich fühlte. Aerne flankte ungestört und sah wie seine Hereingabe immer länger wurde und sich schlussendlich ins lange Eck senkte. Zuzwil reagiert und suchte noch vor der Pause den Ausgleich. Silvan Moser versuchte sich aus der Distanz. Den Schuss konnte sich der Thurgauer Schlussmann aber im Nachfassen sichern. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit kam auch das Heimteam zu einem Elfmeter. Auch hier übernahm der Captain Verantwortung, jedoch mit unterschiedlichem Ausgang. Jabornik parierte den Penalty von Benz und rettete seinem Team die Führung zur Pause.
Bis zur 55. Minute plätscherte das Spiel vor sich hin. Dann scheiterte Kuhn mit einem Kopfball am gegnerischen Hüter. Den darauffolgenden Corner sprang vom Rücken eines Neukirch-Verteidigers Richtung eigenes Tor, Jabornik lenkte auch diesen Ball über den Querbalken. Nach exakt einer Stunde erhöhten die Gäste das Score auf 1:3. Wiederum durch einen Corner, diesmal verwandelte ihn Rico Ziegler sogar direkt. Dem Spiel kam zu Gute, dass nur drei Minuten später der Anschlusstreffer für den FCZ fiel. Prenrecaj stiess vor, verlagerte auf die Seite zu Osi, der den Ball ins Zentrum flankte. Der FCNE-Torhüter vermutete die geschlagene Bogenlampe schon hinter der Grundlinie. Falsch gedacht – der Ball schlug, wenn auch etwas glücklich, in der weiten Ecke zum 2:3 ein. Die Hoffnung kehrte zurück. 72. Minute: Corner durch Weibel. Kurz gespielt auf Oswald. Butterweiche Flanke auf Moser. Kopfball. Tor. 3:3. Ausser fünf Verwarnungen passierte bis zum Schlusspfiff nichts mehr Nennenswertes. Da es in dieser Cup-Saison keine Verlängerung gibt, wurde der Cup-Viertelfinalist im Elfmeterschiessen ausgemacht. Dieses startete denkbar schlecht für die St. Galler. Routinier Kuhn scheiterte. Martino verwandelte für den FCNE. Weil ausser Gähwiler auch noch Sven Benz und Aron Rivela ihre Penaltys nicht im Kasten unterbringen konnten, hatten die Thurgauer keine Mühe sich in die nächste Runde zu schiessen.
Für den FCZ geht der Cup-Traum damit jäh zu Ende. Bitter, nachdem man während dem Spiel nach Zwei-Tore-Rückstand vorbildliche Moral gezeigt hat. Kopf hoch, nach vorne schauen und sich auf 3 Punkte im nächsten Heimspiel gegen den FC Besa konzentrieren.