Ohrfeige in Wittenbach

Nach der erfolgreichen Cuppartie gegen den FC Wängi stand am Dienstagabend auch das erste Meisterschaftsspiel seit der Unterbrechung an. Gegner war der Tabellennachbar FC Wittenbach. Die Vorfreude bei den Spielern des FC Zuzwil war gross. Euphorie vom Einzug in den Cuphalbfinal, bestes Fussballwetter und ein hervorragend gepflegtes Spielfeld in Wittenbach. Mit einem Sieg hätten sich die Zuzwiler in den vorderen Rängen festsetzen können.

Die ersten Minuten der Partie waren geprägt von Mittelfeldgeplänkel. Beide Teams versuchten das Spiel von hinten aufzubauen, was dem FC Wittenbach klar besser gelang. Die Zuzwiler zogen ihr Pressing nur halbherzig auf. Der Gegner wusste dies über die gesamte erste Halbzeit zu nutzen und spielte sich mit teils sehr ansehnlichen Kombinationen in die gegnerische Hälfte. In der 13. Minute dann bereits der Führungstreffer für den Gastgeber. Loris Flück’s Schuss von der Strafraumgrenze wurde von einem Zuzwiler Verteidiger unhaltbar ins eigene Tor abgelenkt. Wenig später hätte bereits das 2:0 fallen müssen. Nach einem Freistoss waren die Wittenbacher bissiger, der freigespielte Stürmer schob den Ball aus gut zwei Metern Entfernung aber an den Pfosten statt ins leere Tor. Nach dieser Aktion stabilisierte sich die Abwehr der Gäste, nach vorne kam aber kaum eine Reaktion. Auch der FC Wittenbach spielte sich keine Torchancen mehr heraus. In etwa der 40. Minute kam das erste Lebenszeichen des FC Zuzwil. Fabian Steiner und Graziano Vanadia tankten sich gemeinsam auf der linken Seite durch, Silvan Moser brachte aber zu wenig Kraft in seinen Abschluss. Kurz darauf scheiterte der Stürmer erneut. Nach schöner Flanke von Jonah Näf köpfte er den Ball freistehend über das Tor. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte der FC Wittenbach auf 2:0. Den Freistoss konnte Nicolas Brühwiler noch parieren, beim Nachschuss von Yves Oertle war er aber wiederum chancenlos.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit merkte man, dass sich die Zuzwiler nicht geschlagen geben wollten. Sie pressten mutiger, drückten die Wittenbacher in die eigene Hälfte und kamen vermehrt zu (ungefährlichen) Abschlüssen. In der 57. Minute war das Spiel dann aber entschieden. Nach einem weiten Ball versenkte Luca Brülisauer den Ball mit einem Weitschuss in den Maschen, 3:0. Besonders bitter, da sich die Zuzwiler gefangen hatten und es der einzige Torschuss der Wittenbacher in der gesamten zweiten Halbzeit bleiben sollte. Die Zuzwiler rannten weiter an, kamen auch zu Chancen, erzielten aber kein Tor. Graziano Vanadia und Routinier Michael Bossert schossen aus aussichtsreichen Positionen über das Tor. Das in der 80. Minute ein klarer Elfmeter nach Foul an Remo Krucker nicht gegeben wurde, ist mehr Randnotiz. Nach 90. Minuten pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. Der FC Wittenbach war verdienter Sieger, wenn auch das Resultat von 3:0 etwas zu hoch ausgefallen ist. Trotz spielerischer Überlegenheit der Gäste in der zweiten Hälfte mussten sie nie um ihre drei Punkte zittern. Der Wille bei den Abschlussversuchen hat gefehlt. Man hätte wohl noch lange weiterspielen können, ohne ein Tor zu schiessen. Dario Räss im Tor der Wittenbacher musste über das gesamte Spiel hinweg nie ernsthaft eingreifen.

Für den FC Zuzwil geht es am Samstag, 19.06.2021, mit dem nächsten Meisterschaftsspiel weiter. Auf dem heimischen Gemeindesportplatz ist die zweite Mannschaft des FC Kreuzlingen zu Gast. Die Mannschaft muss ein anderes Gesicht zeigen, will man in der Meisterschaft doch noch auf einem vorderen Tabellenplatz abschliessen.